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Glossar

Hier finden Sie alle wichtigen Begriffe zum Thema Uhren.

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Dachluhr
Die Dachluhr ist ein größeres Modell für die wand, sieht aus wie eine Standpendeluhr. In der Biedermeierzeit beliebt. Das Gehäuse ist meistens aus Edelhölzern, typisch ist die die großzügige Verglasung, um beispielsweise teueres Mahagoni zu sparen. Oft haben sie ein weißes Emailzifferblatt mit schwarzen römischen Zahlen, gebläuten Stahlzeigern, eingerahmt von einer ziselierten Messing-Lünette. Es gibt Varianten mit Achttagewerk mit Grahamhemmung und einteiligem Stahlanker, angetrieben von einem Messinggewicht über Darmsaite und eine Umlenkrolle. Die Pendelstange ist aus Stahl halbrund gefeilt und schauseitig poliert, die Pendellinse besteht aus zwei getrieben Messingschalen, die miteinander verschraubt sind. Ein Modell, das funktionell, klassisch und elegant daherkommt.
Darmsaite
Darmseite ist die aus Katzendärmen (!) angefertigte Verbindung zwischen Federhaus und Schneckenrad. Nach 1600 wird sie allmählich durch eine Stahlkette ersetzt. Für die Kette in Uhren mit Schecke wurde ursprünglich die Darmseite verwendet. Stahl ist aber eben stabiler und wesentlich beständiger.
Datumsanzeige
Die Datumsanzeige ist schlicht und ergreifend definiert: Angabe des Tages, manchmal auch der Woche, des Monats, des Jahres, die seit dem 16. Jahrhundert auf Großuhren häufig erscheint. Gelegentlich werden sogar die wechselnde Länge des Februars und die Schaltjahre berücksichtigt (im Ewigen Kalender). Erst seit dem 17. Jahrhundert befinden sich Datumsanzeigen auch auf Taschenuhren.
Datumsuhr
Hierbei handelt es sich um ein Modell, das außer Stunden, Minuten und Sekunden durch einen Zeiger oder in einem Fenster des Zifferblattes auch Tagesdatum oder Woche anzeigt.
Day-Counter
Ganz einfach: Der sogenannte Day-Counter gibt die Anzahl der Tage vom laufenden bis zu einem festzulegenden Folgedatum an.
Deckstein
Der Deckstein ist ein Uhrstein (zumeist als synthetischer Rubin verwendet), der das Höhenspiel der Unruhe, des Ankers oder eines Rades begrenzt. An einem Diamant-Deckstein, erkannte man damals die feinere Qualität von einer Uhr, die „1A-Qualität“ Bei den Lange-Tourbillons beispielsweise der Neuzeit ist das Drehgestell auf beiden Seiten in Zapfen gelagert, deren "Höhenluft" von je einem Diamant-Deckstein begrenzt wird.
Deklination
Ursprünglich bedeutet Deklination: Sie wird in der Astronomie als eine Koordinate bei der Positionsangabe von Himmelsobjekten verwendet. Sie entspricht der Projektion der Breitenkreise der Erde auf eine (imaginäre) Himmelskugel. Die Deklination gibt somit den Winkelabstand eines Objektes vom Himmelsäquator an. Deklination, auch Ortsmiss-Weisung, ist die Abweichung zwischen geographischer und magnetischer Nordrichtung, die insbesondere bei der Navigation mit dem Kompass von Bedeutung ist: Eben die Abweichung der Magnetnadel in Kompassuhren von der Nord-Südlinie.
Dezimaluhr
In der alten Version: Ab dem 1. Vendémiaire III (22. September 1794) wurde die dezimal gegliederte Tageseinteilung eingeführt, die auch eine dementsprechende Dezimaluhr vorsah. In Artikel 11 des Kalendergesetzes vom 4. Frimaire Jahr II (24. November 1793) hieß es: „Der Tag von einer Mitternacht zur anderen ist in zehn Teile oder Stunden eingeteilt, jedes Teil in zehn andere und so weiter bis zur kleinsten meßbaren Einheit der Zeit. Der hundertste Teil einer Stunde heißt Dezimal-Minute, der hundertste Teil einer Minute heißt eine Dezimal-Sekunde."
Die Akzeptanz für diese Dezimalzeit war in der Bevölkerung nur sehr gering. Ende 1795, Anfang 1796 dominierte bereits wieder die herkömmliche Tageseinteilung in zwei mal zwölf Stunden.
In neuerem Zeitalter ist die dezimal bestens an diesem Bauwerk erläutert: Der Rheinturm in Düsseldorf ist "Die größte Dezimaluhr der Welt". Einmalig ist die Funktion der leuchtenden Bullaugen des Rheinturms: 39 seiner 62 Bullaugen bilden, getrennt durch Flugsicherungsleuchten, in drei Höhenabschnitten über den 160 Meter langen Schaft des Turms eine Dezimaluhr. Uhr wird durch Funkimpulse im Sekundentakt geschaltet. Das „deutsche Zeitnormal", das von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig als Grundlage aller Zeitangaben in Deutschland verbreitet wird, wird über einen bei Frankfurt stehenden Langwellensender sekündlich von einer Antenne des Rheinturms empfangen und über eine spezielle Schaltung an die Turmuhr weitergegeben. Um die Uhr zu lesen, muss man die Gruppierungen im Schaft des Turmes genau unterscheiden. Die gelb leuchtenden Bullaugen dienen nur der Unterscheidung, allein die weiß leuchtenden geben die genaue Uhrzeit an. Dabei kommt auch den beiden roten Funkfeuern eine wichtige Rolle zu: sie liegen zwischen der Sekunden- und der Minutenzählung sowie Minuten- und Stundenzählung.
Dezimalzeit
Ein kompliziertes Terrain: Die Dezimalzeit soll im antiken Ägypten von Thot erfunden worden sein. Der Tag wurde in 10 Einheiten und 100 Untereinheiten unterteilt. Diese Untereinheiten wurden wiederum in 100 Einheiten geteilt, so dass ein Tag 100.000 Takte hatte. Zusätzlich wurde jeder ägyptische Monat in drei Perioden von je 10 Tagen aufgeteilt. Swatch stellte 1998 die Internetzeit vor. Diese teilt den Tag in 1000 .Beats ein und soll weltweit gültig sein. Der Tagesbeginn ist festgelegt auf 0:00 Uhr MEZ, die nach dem Hauptsitz der Swatch Group benannte Biel Mean Time (BMT). Diese Zeitrechnung konnte sich bisher nicht durchsetzen.
Dichtungsring
Das alte Problem; ein Uhrwerk und das Wasser sind Todfeinde. Durch längeres Tragen dringt Schweiß (Säure), Kosmetika, Staub, Schmutz usw. bis zum Dichtungsring vor. Diese Chemikalien machen den Gummi des Dichtungsringes spröde, bisweilen auch das Uhrgehäuse an. Deswegen wird aber Ihre Uhr nicht gleich undicht. Durch das Öffnen des Gehäusebodens wird diese Versiegelung natürlich aufgebrochen. Der strapazierte Dichtungsring muss alleine das Uhrwerk vor dem Wasser schützen. Normalerweise werden defekte Dichtungsringe natürlich sofort ausgewechselt.
Digitalanzeige
Die Anzeige in Dezimalziffern, wie beispielsweise bei modernen Messgeräten in der Autowerkstatt. Die Zeitangabe erfolgt nicht durch Zeiger erfolgt, sondern die sich auf einer Scheibe angebrachten Zahlen in einem Fenster des Ziffernblatts erscheinen.
Digitaluhr
Digitaluhren sind jene Modelle, die die Uhrzeit durch Ziffern anzeigt. Sie unterscheidet sich damit von der Analoguhr, die zur Darstellung der Zeit Zeiger auf einem Zifferblatt verwendet. Es ist hierbei unerheblich, auf welchem Weg die dahinter liegende Zeitmessung erfolgt. So die Zeitmessung mittels Analogtechnik zustande kommen, umgekehrt aber bei einer Analoguhr die Zeitmessung über Digitaltechnik gebaut werden. Übrigens: Erste Digitaluhren gab es bereits im 19. Jahrhundert, beispielsweise im Bühnenportal der berühmten Dresdener Semperoper.
Diopter
Die Visiereinrichtung an Instrumenten, bei welcher ein Ziel über zwei auf einem Lineal befestigten Markierungen (Absehen) nach Richtung oder Höhe fixiert wird. Die zusätzliche Verwendung von geschliffenen Linsen in Kombination mit Zielvorrichtungen (z.B. Fadenkreuze) ermöglicht eine genaue Messung weit entfernter Objekte. Gerade in der Gewehrvisierung Dreh- und Angelpunkt der sportlichen Gewehrvisierung ist das Diopter. Es nimmt Iris, Filter und eventuell korrigierende Gläser auf, vor allem aber ist es für die Justierung des Treffpunktes zuständig. Mit der Höhen- und der Seitenkorrektur wird die Ziellinie auf den Kurs des Laufes abgestimmt. Auf Millimeter-Bruchteile genau, denn über 300-, 100-, 50- und erst recht auf 10-Meter kommt es auf jedes Zehntel an. Diopter werden auch optische Peileinrichtungsaufsätze auf Schiffskompassen genannt, sie funktionieren ähnlich wie Zieleinrichtungen und ermöglichen Peilungen mit dem Schiffskompass in Verbindung mit einer Seekarte.
Display
Ganz simpel; die die Bezeichnung für ein Zifferblatt mit vollelektronischer Ziffernanzeige.
Doppelzeigerchronograph
Beim Doppelzeiger-Chronograph sieht der Besitzer die Technik sichtbar auf dem Zifferblatt. Chronozeiger und Schleppzeiger sind über eine feine Spirale mit der Zeigerachse verbunden. Diese Uhren werden oft unkorrekt als Mono-Rattrapante bezeichnet. Der Drücker in der Krone steuert dabei den Schleppzeiger.
Dosenuhren
Die tragbaren Uhren in Dosen- oder Trommelform, die seit etwa 1500 angefertigt wurden. Ihr Gehäuse, fast ausschließlich aus Messing gefertigt, trägt auf der Oberseite das Zifferblatt mit nur einem Zeiger. Kleinere Dosenuhren wurden wahrscheinlich auch von Peter Henlein in Nürnberg hergestellt
Drücker
Zur besseren Bedienung von Uhrenmodellen mit Zusatzfunktionen reicht die Krone oft allein nicht aus. Deshalb versieht man diese Uhren mit kleinen Druckschaltern, die dann sichtbar seitlich aus dem Gehäuse ragen
Drehganguhr
Eine faszinierende Technik: Das Tourbillon (die sogenannte Drehganguhr) wurde 1795 von dem Franzosen Abraham - Louis Breguet erfunden und 1801 patentiert). Ursprünglich diente die Konstruktion nicht nur dazu, bei Taschen-, Wand- oder Tischuhren den Schwerpunktfehler an Unruh und Unruhspirale auszugleichen, sondern ebenfalls Unwuchten des Gangreglers zu kompensieren. Dabei dreht sich ein Käfig in dem das komplette Unruh- und Hemmungssystem gelagert ist, während einer bestimmten Zeit einmal um sich selbst. Eine besondere Konstruktion ist das sogenannte "Fliegende Tourbillon", 1920 erfunden von Alfred Helwig. Während Tourbillons üblich zweifach gelagert sind, wird das Alfed-Helwig-Tourbillon von nur einem Lager gehalten, ist also fliegend aufgehängt. Ziemlich clever konstruiert.
Drehpendel
An einem elastischen schmalen Band (der Drehpendelfeder) aufgehängter Pendelkörper, der in horizontaler Lage Drehschwingungen ausführt. Es ist vornehmlich in Jahresuhren zu finden. In der Uhrmacherei gab es bereits seit dem 16. Jahrhundert Versuche, eine Drehpendelbewegung für die Regulierung des Gangflusses einer Uhr einzusetzen. Dazu wurde als Pendel ein Faden oder Stab mit einem kleinen Schwunggewicht (ein Metallkügelchen) ober- oder unterhalb der Uhr aufgehängt und so mit dem Uhrwerk verbunden, daß das Pendel Kreisbewegungen ausführte. Bei großer Geschwindigkeit vergrößerte sich der Bremsradius und umgekehrt.
Dreiviertelschlag
Uhrschlag nennt man das regelmäßige Schlagen von Kirchenglocken oder Signalgebern anderer Uhren zur bestimmten Uhrzeit, meist auch zu jeder Viertelstunde. Es zählt zu den Zeitzeichen und stammt aus der Zeit des Mittelalters, situiert in der Turmuhr der Kirche. Diese schöne Tradition hat sich jedoch bis heute gehalten. Der Uhrschlag wird von Hand, elektromotorisch oder mit einem Schlagwerk ausgeführt. Es erklingen dazu zwei unterschiedliche Glocken, die Läuteordnung variiert leicht von Ort zu Ort, lautet aber in der Regel wie folgt: Die erste (tonhöhere) Glocke wird für jede Viertelstunde innerhalb der angebrochenen Stunde je einmal angeschlagen, also 1x für viertel, 2x für halb, 3x für dreiviertel. Das ist der Dreiviertelschlag. Die volle Stunde wird durch vier Schläge bezeichnet, diese können aber auch weggelassen werden.
Druckuhr
Auch als Pumpuhr bezeichnet. In der Mitte des 19. Jahrhunderts auftretende Taschenuhr, bei der die Zugfeder durch Auf- und Abbewegen einer am Bügelknopf befindlichen Zahnstange oder einer Kette mit Knauf gespannt wird.
Duplexhemmung
Eine Rarität aus grauen Vorzeiten: Ihren chicen Namen erhielt diese Hemmung von dem doppelt bezahnten Gangrad, das auch manchmal Doppelrad bezeichnet. wird. Die Duplexhemmung wurde um 1675 von Hooke entwickelt, jedoch erst 1724 von Duterte so perfektioniert, daß sie für den Einsatz in Uhren kompatibel war. Sie war jedoch nie mehr als ein Entwicklungsschritt in der Hemmungs-Geschichte und wurde schnell von der Spindelhemmung und der Ankerhemmung verdrängt. Dennoch fand die Duplex-Hemmung vor allen in den oft kunstvoll gravierten Taschenuhren für den chinesischen Markt noch lange Verwendung. Je nach Konstruktion lassen sich mit dieser Hemmung auch Sprünge des Sekundenzeigers realisieren, so daß der Sekundenzeiger nicht wie bei einer Ankerhemmung mehrmals die Sekunde ein kleines Stück voranschreitet, sondern nur einmal in der Sekunde einen großen Satz macht.