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Glossar

Hier finden Sie alle wichtigen Begriffe zum Thema Uhren.

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Kadraktur
Das sogenannte Vorlegewerk. Die Gesamtheit der meist vor dem Werk angebrachten Teile eines Schlag-, Repetier-, Spiel- oder Automatenwerkes.
Kalender
Die genaue Fixierung der Zeitrechnung in Jahre, deren Unterteilung in Monate mit Bestimmung der Monatslängen in Tagen sowie die Wochen-Unterteilung. Der Begriff gibt allgemein gesehen das Kalenderwesen, ins besondere Kalendersysteme, wie der im deutschen Sprachraum heute überwiegend gebräuchliche Gregorianische Kalender wieder. Eben jene meist gedruckten oder in elektronischer Form erstellten Übersichten (Kalendarien), die eine Orientierung im Jahresverlauf ermöglichen sollen. Die mathematischen Regeln dazu erstellt die Kalenderrechnung. Die wissenschaftliche Kalenderkunde ist Teilgebiet der Astronomischen Chronologie. Die vorwissenschaftliche Kunst, Kalender zu erstellen, nennt man Hemerologie.
Kalenderuhr
Sie sind mannigfaltig in ihrer Art: Grundsätzlich handelt es sich um Uhren mit Datumsanzeige. Häufig werden auch Wochentag, der Monat und sogar das Jahr angegeben. Kalenderangaben finden sich schon bei frühen Großuhren der Gotik und Renaissance, und werden bei zahlreichen Stock- und Bodenstanduhren sowie bei Taschenuhren angebracht.
Kaliber
Wie in der Waffentechnik auch hier die Bezeichnung für die Abmessungen eines Uhrwerkes, heute häufig synonym für Werk verwendet
Kaminuhr
Auch gerne als Zischuhr tituliert: Es handelt sich meistens um mittelgroße, tragbare und durch Federn angetriebene Uhren in ganz unterschiedlicher Form, oft mit Schlagwerk und zahlreichen Indikationen versehen, die auf einen Tisch oder Kamin gestellt werden können. Zu den frühen Tischuhren gehören die Türmchenuhren der Renaissance und die Dosenuhren, später die Stockuhren, die Bracket Clocks und zahlreiche andere mittelgroße Uhrentypen. Form und Funktion in konträrsten Modifikationen erhältlich.
Kanellierung
Wird schlicht und ergreifend die vertikale Rillenverzierung am Uhrengehäuse genannt.
Kardanische Aufhängung
Ein genialer Coup: Von Geronimo Cardano (1501 - 1576) um die Mitte des 16. Jahrhunderts nach antiken Berichten und Entwürfen Leonardo da Vinci entwickelte Aufhängevorrichtung auch für Uhren, die aus einem Ring besteht, der an zwei gegenüberliegenden Punkten gelagert ist. Das Uhrgehäuse kann sich in einer zu diesen Punkten senkrechten Achse bewegen und so in waagrechter Lage bleiben. Einsatz bei Schiffsuhren sehr häufig.
Karossenuhr
Wer hätte das gedacht? selbst für Kutschen oder am Sattel gibt es die mitgeführte größere, robuste, federgetriebene Uhr, oft mit Schlag- Weckerwerk, meist in der Form einer (übergroßen) Taschenuhr. Seit dem Anfang des 18. Jahrhunderts sind Karossenuhren gebräuchlich.
Karusselluhren
Der absolute Geniestreich in der Uhrmacherkunst: Eine Taschenuhr mit Drehgestell, das sich, wenn es vom Sekundenrad angetrieben wird, mit der Unruh und Hemmungsteilen einmal in der Minute dreht und eine Unwucht des Unruhsystems und damit Lagefehler ausgleicht. Diese Konstruktion wurde erstmals von Abraham Louis Breguet (1747 - 1823) ausgeführt. Vom Zwischenboden (Kleinbodenrad) angetriebene Drehgestelle drehen sich je nach Übersetzungsverhältnis in 5 bis 10 Minuten, vom Minutenrad getriebene Drehgestelle nur einmal in der Stunde. Sie sind erstmals in England von Bonniksen gebaut worden und werden auch Karusselluhren genannt. Die sündhaft schöne und teure Tourbillon arbeitet nach dem diesem Prinzip.
Kette
Nicht die Außenkette an der Taschenuhr sondern die innere: Sie überträgt die Federkraft auf die Schnecke.
Klappsonnenuhr
Einfach wie effizient:, die tragbare Sonnenuhr. Sie wird waagrecht aufgestellt und mit dem eingebauten Kompaß nach Norden ausgerichtet. Der Schatten des Fadens zeigt die Wahre Zeit auf zwei Flächen
Kleine Sekunde
Die Sekundenanzeige, die dezentral, also nicht in der Zifferblattmitte erfolgt, sondern separat.
Kleine Uhr
Bedeutet schlicht: Die Einteilung des Tages in 2 x 12 Stunden. Die Vormittagsperiode (lateinisch: ante meridiem, Abkürzung a.m., „vor dem Mittag“) umfasst die Stunden zwischen Mitternacht und Mittag, während die Nachmittagsperiode (lateinisch: post meridiem, Abkürzung p.m., „nach dem Mittag“) die Stunden zwischen Mittag und Mitternacht umfasst. Von daher erklärt sich auch das Englische a.m und p.m.
Kleinuhr
Eine tragbare Uhr mit einer Unruh, deren Werkdicke im Allgemeinen kleiner ist als 12 mm. Kleinuhren, wie Taschen oder Sackuhren, sind erst seit dem 17. Jahrhundert gebräuchlich. Im 16. Jahrhundert - seit Peter Henlein - wurden tragbare Uhren meist als Halsuhren getragen. Armbanduhren kamen im 18. Jahrhundert auf und fanden zunehmend im 19. Jahrhundert Verwendung. 1903 werden sie in Europa Mode, der Erste Weltkrieg brachte die allgemeine Einführung. Ringuhren sind Kleinuhren an einem Fingerring. Sie finden sich gelegentlich schon im 16. und 17. Jahrhundert.
Kloben
Die gestufte Platte für das Lager des hinteren Spindel- oder Unruhzapfens mit nur einem oder zwei Befestigungspunkt(en). Meistens wird der oft reich verzierte Kloben bei englischen und französischen Taschenuhren verwendet. Bei Großuhren, die nur eine Platine haben, tragen von dieser Platine aufsteigende Kloben das zweite Lager des Radzapfens
Kolure
Schlicht: Die von Pol zu Pol verlaufende Linie.
Kompensationspendel
Seit 1646 wußten die meisten Menschen, daß Metalle sich bei verschiedenen Temperaturen in ihrer Länge verändern: Die Ganggeschwindigkeit einer Pendeluhr hängt von der Pendellänge ab: Lange Pendel schwingen langsamer als kurze. Bei steigender Temperatur wird das Pendel länger und damit die Uhr langsamer. Temperaturschwankungen stören also die Genauigkeit.
Kompensationsunruh
Temperaturschwankungen stören auch die Ganggenauigkeit der Unruh erheblich. Sie können durch Bimetallunruhen ausgeglichen werden. Zwei geeignete Metalle sind miteinander verlötet, wie eine Unruh gebogen und an den Schenkeln aufgeschnitten. An den losen Enden sind Gewichte angeschraubt. Wird es wärmerund damit die Spirale weiter, läuft die Uhr langsamer - gleichzeitig biegen sich jetzt aber die Bimetallstreifen nach innen zur Unruhwelle hin und beheben damit den Fehler.
Komplikation
Bezeichnung für ein Uhrwerk mit einem oder mehreren zusätzlichen Mechanismen (Schlagwerk, Kalender, Repetition, Chronograph, Wecker).
Konsoluhr
Auch Konsolenuhr genannt: Im Gegensatz zu Wanduhren mit Öse und Abstandsdornen standen diese Uhren auf einer offenen Wandkonsole, damit die Gewichtsseile frei blieben.
Kristallglas
Uhrgläser kamen verhältnismäßig spät zum Einsatz. Zuvor, etwa ab 1550, wurde Bergkristall zum Schutz von Zeiger und Zifferblatt verwendet. Das Kristallglas kam im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts bei Kleinuhren auf, bei Großuhren erst sehr viel später. Die wichtigsten auf einen Blick:
Acrylglas: Acrylglas ist ein synthetischer, glasähnlicher thermoplastischer Kunststoff. Acrylglas ist leider sehr Kratzempfindlich und nur bedingt für Uhren zu verwenden, für heutige Modelle sollten diese Glasart nicht mehr verwendet werden. Das Mineralglas: Bei Mineralglas handelt es sich um Silicatglas (unser Fensterglas), das - um seine Bruchfestigkeit zu erhöhen - chemisch gehärtet wird. Mineralgläser haben sehr gute optische Eigenschaften und sind sehr viel härter als Gläser aus Acrylglas. Und das Saphirglas stellt das härteste unter allen Gläsern dar. Das Glas besteht aus synthetisch hergestelltem Saphir und ist damit extrem kratzfest. Es wird oft bei hochwertigen Uhren verwendet. Das Material ist weniger schlagempfindlich als herkömmliches Quarzglas oder gar Mineralglas, sehr teuer und hat eine sehr hohe Lichtbrechung.
Krone
Seitlich am Gehäuse befindliches geriffeltes Rad zum Einstellen der Uhrzeit (oder weiterer Anzeigen wie Datum, zweite Zeitzone) und bei Handaufzugsuhren zum Spannen der Zugfeder. Die Krone dient zum Verstellen der Zeiger und zum Aufziehen des Uhrwerks.
Kronenaufzug
Im Jahre 1844 wird die Remontoire-Uhr, eine Taschenuhr, erfunden. Sie wird nicht mehr mit dem lose beigefügten Schlüssel aufgezogen, sondern mit einem kleinen Rädchen, der Krone. Beim Kronenaufzug unterscheidet man nach der Konstruktion in Kupplungsaufzug oder Wippenaufzug.
Kruzifixuhr
Das sind die heuer seltenen, vom ausgehenden 16. bis in das 18. Jahrhundert hergestellte Figurenuhren. Fast immer aus Bronze, bei denen ein größerer Sockel eine meist vollplastische Kreuzigungsgruppe trägt. Das hohe Kreuz besitzt einen Ziffernkranz auf einer Kugel, die vom Werk im Sockel angetrieben wird. Sie hatte beispielsweise einen Ein-Tag-Gehwerk ursprünglich mit Stackfreed und Foliot. Umgebaut auf einfache Unruh mit Spirale und Spindelkloben, sowie Stunden-Schlossscheibenschlagwerk mit innen verzahnter Schlossscheibe. Auslösung mit Storchenschnabel
Kugellauf
Der Kugellauf dient meist als Hemmung und Gangregler. Dabei durchläuft die Metallkugel eine bestimmte Bahn und löst an deren Ende den Lauf der nächsten Kugel aus. Die Zahl der einzelnen Abläufe wird gezählt und in die Zeitanzeige umgesetzt. Eine Variante der Kugellaufuhr ist die Congreve, die nur eine Kugel besitzt. Sie bewirkt am Ende ihres Laufes ein Zurückkippen der geneigten Laufbahnfläche und läuft dann in Gegenrichtung zurück.
Kurzpendel
Ein Pendel, das nicht länger ist als das Uhrwerk selber. Übrigens, die Pendeluhr wurde um 1640 von keinem geringeren Galileo Galilei erdacht, aber erst von seinem Sohn Vincenzo gebaut.
Kutschenuhr
Siehe auch Karossenuhr: In Kutschen oder am Sattel mitgeführte größere, robuste, federgetriebene Uhr, oft mit Schlag- Weckerwerk. Man nimmt an, im 16. Jahrhundert wurde der der Ruf nach transportablen Uhren von reichen Geschäftsleuten laut. Die ihr „Büro“ in Kutschen installiert hatten, um ihre Geschäfte und Korrespondenzen während ausgedehnter Reisen führen zu können.