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Glossar

Hier finden Sie alle wichtigen Begriffe zum Thema Uhren.

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Waag
Der früheste Gangregler von Räderuhren mit mechanischer Hemmung wird als Waag bezeichnet. Sie besteht aus einem senkrecht an der Spindel angebrachtem Balken mit gezahnten Schenkeln, auf denen je ein Reguliergewicht verschiebbar angebracht ist. Ursprünglich bei den mittelalterlichen Turmuhren und Türmeruhren gebräuchlich.
Wahre Zeit
Sonnenuhren zeigen die „Wahre“ Zeit, Räderuhren die Mittlere Zeit. Die wahre Zeit ist kein konstantes Zeitmaß und wird von der unterschiedlichen Entfernung von Sonne und Erde während des Jahres bestimmt. Die Abweichung von der Mittleren Zeit beträgt bis zu + 16 Minuten.
Wanduhr
Im Gegensatz zu einer Konsoluhr ein Werk mit einer Aufhänge-Öse und Abstandsdorne, das direkt an der Wand hängt.
Wasserdichtigkeit
Wasser ist der Todfeind jeder Uhrenmechanik, und das kühle Naß im Werk ist schlimmer als der sprichwörtliche Sand im Getriebe, weil es rostet. - Dennoch ist es manchmal unvermeidlich (Regenschauer) oder gerade gewünscht (Taucheruhr), dass die Uhr in mehr oder wenig intensiven Kontakt mit Wasser kommt. Jeder Uhrenbesitzer sollte genau wissen, ob und was er seiner Uhr im nassen Element zumuten will. Um zu prüfen, ob eine Uhr auch „dicht“ hat der Uhrmacher verschiedene Möglichkeiten, wie den Nasstest: In einer Kammer, die zur Hälfte mit Wasser gefüllt ist, wird ein Überdruck erzeugt. Die Uhr wird aus der luftgefüllten Hälfte ins Wasser getaucht, dabei wird der Druck langsam vermindert. Ist die Uhr undicht, wird durch den in der Uhr herrschenden Überdruck die Luft durch die undichte Stelle nach außen gepresst - am Leck bilden sich kleine Luftbläschen. Der Trockentest wird dagegen In einer Kammer wird Überdruck erzeugt. Ein am Gehäuse anliegender Sensor (Feinzeiger) misst dabei, ob sich am Gehäuse eine Größen-Veränderung ergibt. Dies ist nur bei dichten Uhren der Fall, da durch den Überdruck in der Kammer in der Uhr ein Unterdruck entsteht, der Glas und Boden minimal verformt. Bei Undichtigkeit gleicht sich der Druck im Inneren der Uhr an, sie verformt sich nicht. Und die etwas abwegigere Variante des Kondensationstest: Die Uhr wird ca. eine halbe Stunde in ein Gefäß mit Wasser gelegt. Anschließend wird die Uhr erwärmt und mit kaltem Wasser abgeschreckt. Kondensiert Wasser hinter dem Glas, ist die Uhr nicht wasserdicht. Dann ist das Kind allerdings auch schon (kontrolliert) in den Brunnen gefallen - die Uhr muss geöffnet und getrocknet werden.
Wasseruhren
Keine Modelle, die versehentlich über Bord gegangen sind, sondern ein einfaches wie effektives Konzept: Das aus einem Gefäß in ein anderes abtropfende Wasser zeigt mit seinem sinkenden oder steigenden Spiegel den verflossenen Zeitraum an.
Watch
„Watch“ heißt schlicht aus dem Englischen übersetzt „Kleinuhr“
Watch Paper
Heißt übersetzt schlicht Taschenuhrpapier: Watch Papers sind runde Papierscheiben mit Namensaufdruck, die als Werbeträger der Uhrmacher und Uhrenunternehmer dienten. Sie liegen in der rückwärtigen Schale des Übergehäuses und wurden vornehmlich in England verwendet. Manchmal kann die Historie der Uhr anhand der übereinander liegenden Papiere präzise recherchiert werden.
Weckerstellscheibe
Eine Scheibe mit Auslösestift und einer Röhre, die über das Stundenrohr gesteckt ist. Die mit den Stundenziffern versehene Scheibe ist drehbar und ermöglicht so das Justieren der gewünschten Weckzeit. Eine am Auge des Stundenzeigers angebrachte Spitze gibt die eingestellte Weckzeit an.
Welle
Jene winzige Stange, auf der mindestens ein Zahnrad sitzt, und die sich starr mit dem Zahnrad in ihren beiden Lagern der Platinen dreht.
Weltzeituhr
Immer wieder faszinierend: Zeitmesser, der die Zonenzeiten der Erde an verschiedenen Orten anzeigt: Unter Weltzeit ist die Zeitmessung zu verstehen, die auf der ganzen Welt in den jeweiligen Zeitzonen angewendet wird. In früheren Zeiten verwendeten die Menschen die jeweilige reale lokale Zeit an einem Ort. Mit Zunahme der Mobilität insbesondere durch die Eisenbahn im 19. Jahrhundert musste jedoch eine weltweit einheitliche Uhrzeit definiert werden. Man einigte sich daher auf Zonenreferenzzeiten, die innerhalb eines größeren Gebietes einheitlich sind, auch wenn sie sich von der Sonnenzeit leicht unterscheiden. Als aktuelle Weltzeit gilt die koordinierte Weltzeit oder UTC(Universal Time Coordinated), zuvor wurde die Greenwich Mean Time (GMT) verwandt. Die Zeitzonen der Erde werden von der UTC abgeleitet und sind durch Ihre Abweichung von dieser definiert. Die UTC gilt dabei auf dem Nullmeridian, der durch Greenwich verläuft, daher entsprechen die abgeleiteten Zeitzonen auch denen der GMT. Die in Deutschland geltende mitteleuropäische Zeit entspricht der UTC+1 Stunde.
Wendekreise
Geht fast ins Astrologische: Lexikalisch definiert ist es der nördlichste und südlichste Breitengrad (bei jeweils 23°27’), über dem die Sonne mittags jeweils zur Sonnenwende noch senkrecht im Zenit steht. Wendekreise und Äquator: Sonne steht im Zenit, erkennbar am Schatten. Ein Wendekreis ist einer der beiden in 23° 26' nördlicher und südlicher Breite gelegenen Breitenkreise, die für die Sonnenbahn Grenzmarken darstellen. Die Wendekreise verlaufen 2.600 km nördlich bzw. südlich des Äquators. Jeweils zur Sonnenwende (20./21. Juni bzw. 21./22. Dezember) erreicht der Sonnenstand auf der Nord- bzw. Südhalbkugel auf den Wendekreisen den Zenit; die Sonne steht damit am höchstmöglichen Punkt und ein senkrecht auf dem Boden stehender Stab würde keinen Schatten werfen. Die Abweichung (Deklination) der Sonne vom Himmelsäquator ist zu diesen Zeitpunkten maximal und nimmt danach wieder ab.
Werkgestell
Das Basis-Gestell zur Befestigung und Lagerung des Uhrwerkes. Es besteht aus den Werkplatten (Platinen) und den Pfeilern, die eine jeweilige Werkplatte tragen.
Wiener Schlag
Eine kleine Uhrwissenschaft für sich: Verfügt eine Uhr neben dem Stundenschlag über eine Viertelstundenschlag, so wird nach Wiener Schlag wie folgt geschlagen: ein Schlag bei „viertel nach“, zwei Schläge bei „halb“, drei Schläge bei „viertel vor“. Um eine klare Trennung vom Stundenschlag zu bieten, wird hierfür meist ein separates akustisches Signal gewählt, z.B. eine Glocke für den Stundenschlag, eine andere Glocke für die Viertelstunden.
Windfang
So bezeichnet man den Geschwindigkeitsregler beim Schlagwerk. Eine Masse, meistens in Form von Blechstreifen, an der letzten Achse des Räderwerks angebracht; wirkt wie eine Luftbremse und verlangsamt den Ablauf des Schlagwerks. Bei den Konsoluhren war der Windfang ursprünglich außerhalb der Lagerbänder angeordnet, bei den Renaissance-Uhren wurde er zwischen den Lagerbändern oder Platinen mit dem Räderwerk integriert