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Glossar

Hier finden Sie alle wichtigen Begriffe zum Thema Uhren.

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Abfall
Das hat rein gar nichts mit Hausmüll zu tun, sondern ist der Weg, den das Ankerrad beim Abfallen vom Anker bis zum Auftreffen des nächsten Zahnes zurücklegen muß. Die dafür nötige Zeitspanne ist als Stille zwischen zwei Tickgeräuschen der Uhr zu hören. Bei größeren, langsamer schwingenden Pendeluhren kann man einen ungleichen Abfall, den sogenannten Abfallfehler, am unregelmäßigen Ticken orten. Bei schnell schwingenden Uhren verwendet man dafür eine sogenannte Zeitwaage.
Abgleichschrauben
Der Name sagt es schon: Am Unruhreif werden außen die Abgleichschrauben angebracht. Durch das Hinein- oder Herausdrehen der Schrauben wird der Außendurchmesser des Unruhreifs geringfügig modifiziert und somit das Gangergebnis der Uhr beeinflußt. Dieses Verfahren wird jedoch heuer kaum noch angewandt.
Absehe
Die „Absehe“ ist eine Visierhilfe, erkennbar durch kleine Plättchen mit Sehschlitzen oder Sehlöchern. Die Absehe ist ebenfalls ein Begriff im Jagdwesen bei Zielfernrohren.
Acht-Tage Werk
Diese Uhren müssen wegen ihrer Gang-Reserve nur alle acht Tage aufgezogen werden, denn sie besitzen ein größeres Federhaus und in den meisten Fällen ein zusätzlich installiertes Zahnrad im Räderwerk.
Acrylglas
Dieses Material war ein dankbarer Werkstoff für Uhrengläser, besser unter dem Begriff Plexiglas bekannt. Gerade die wunderschönen aus den Fünfzigern und Sechzigern wurden fast ausschließlich mit Plexigläsern fabriziert.
Alabaster
Sehr schön anzuschauen, diese spezielle marmorähnliche Gipssart in den farbnuancen weiß bis grau, gelblich, rötlich, grünlich; oder auch marmoriert. Er ist wegen seiner leichten Bearbeitbarkeit ein bevorzugter Werkstoff nicht nur in der bildenden Kunst, sondern auch bei Uhren. Für Individualisten wie gemacht, aber ein wenig aus der Mode gekommen.
Alhidae
Kommt aus dem Arabischen und heißt so viel wie Zähler: verallgemeinert ist es die Ablesevorrichtung (Zeiger und Nonius.) an Winkelmessern, Sextanten. Auf einem drehbaren Zeigerarm sind zwei Absehen installiert, durch die hindurch ein Ziel, z.B. ein Gestirn, anvisiert werden kann.
Altaruhr
Nomen est Omen bei dieser prachtvollen Variante: Es handelt sich Tischuhren, bisweilen in monumentaler Form, deren Gehäusefront mit Säulen und Sprenggiebel, gelegentlich sogar mit gemaltem Altarblatt, dem Vorbild barocker Altäre folgt. Altaruhren wurden vorwiegend im 17. Jahrhundert hauptsächlich in Italien, jedoch auch in Süddeutschland, konstruiert, nicht selten als sogenannte Nacht(licht)uhren.
Analemmatische Sonnenuhren
Das sind horizontale Gnomonuhren, bei denen der schattenwerfende Stab innerhalb des Zifferblattes auf das Tagesdatum gestellt wird. Die Sonnenuhr ist eh ein dankbares, zeitloses Objekt für mathematische Übungen. Andererseits eignet sich Mathematik vorzüglich als klare Sprache für die zu Herstellung und Gebrauch nötige Erklärung. Schon in Babylon entwickelt. Die Gnomonouhren waren bis zur Erfindung tragbarer Chronografen ein lebenswichtiges Utensil.
Anglierung
Das nennt man in der Fachterminologie so: Die Kanten einer geschliffenen Fläche werden auf 45 Grad bei exakt gleich bleibender Breite abgeschrägt und poliert. Ein zur Verfeinerung von Uhrwerken angewendetes, wertsteigerndes Verfahren im Uhren-Bereich.
Anker
Der Anker ist bei mechanischen Uhren ein von einem Pendel oder einer Unruh gesteuerter Schalthebel, der als Bauteil der Ankerhemmung das Ablaufen des Uhrwerks kontrolliert und das Drehmoment des Hemmungsrades in einen Impuls zum Antrieb des Gangreglers (Unruh oder Pendel) verwandelt. Unglaublich, aber wahr, die erste Ankerhemmung wurde 1680 vom englischen Uhrmacher William Clement für den Einsatz in Großuhren erfunden.
Ankerhemmung
Die Ankerhemmung ist in der Tat die einzige Vorrichtung, die sich bei der Herstellung sowohl mechanischer Klein-, als auch Großuhren als Gangregler stets durchsetzen konnte. Jede Ankerhemmung verfügt über das als Gangrad bezeichnete Instrument und einen Anker. Diese beiden Komponenten harmonieren im Einklang mit anderen Bauteilen, wie der Pendelstange bei Groß-, oder der Unruh bei Kleinuhren. Es existieren natürlich verschiedene Formen von Ankerhemmungen.
Ankerrad
Das Ankerrad bildet zusammen mit dem Anker die Hemmung und ist das letzte Rad im Räderwerk. Das Ankerrad ist Teil der Hemmung. Es sitzt zwischen dem mit dem Schwingsystem (Unruh, Pendel) verbundenen Anker und dem Räderwerk. Aufgabe dieses Teilchens ist die Umwandlung der Schwingungen des Ankers in die Drehbewegung sowie die Weiterleitung der Energie des Antriebs zum lebenswichtigen Schwingsystem einer Uhr.
Aquätion
Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Die Zeitgleichung nennt man Äquation. Das ist die Differenz zwischen der mittleren Sonnenzeit (mittlere Ortszeit) und der wahren Ortszeit, also der vor Ort von einer Sonnenuhr angezeigten Zeit. Bedingt durch die elliptische Erdumlaufbahn stimmen die beiden Zeiten nur am 15. April, 14. Juni, 1. September und 24. Dezember jedoch nur überein. Die sogenannte Äquationsuhr ist eine astronomische Uhr mit doppelten Zeigern u. doppeltem Zifferblatt zur Bestimmung der wahren u. mittleren Sonnenzeit.
Astronomische Stunden
24-Stunden-Teilung des Tages wie Äquinoktial-Stunden: Die 24-Stunden-Zählung ist eine international verbreitete Methode der Zeitbestimmung, die den Tag in 24 Stunden unterteilt, die von 0 bis 23 hochgezählt werden; heuer weltweit verbreitet. Die 24-Stunden-Zählung wird auch als astronomische Stundenteilung, in Kanada und den USA als Militär-Zeit, und in Australien als solche bezeichnet. In anderen Teilen der Welt wird sie Railway Time genannt. Sie ist außerdem die standardisierte Zeitangabe der ISO. (ISO 8601). Umgangssprachlich steht auch Große Uhr in Unterscheidung zur 12-Stunden-Zählung.
Aufziehen der Zugfeder
Kennt jeder: Bei Groß- und Taschenuhren erfolgt das Aufziehen mit einem Schlüssel, der auf den Vierkant des Federkerns gesteckt wird. Bei Taschenuhren wird um 1850 der Kronenaufzug gebräuchlich. Es gibt den kronen- und den Schlüsselaufzug.
Aufzugskrone
Kann jedes Kind, kennen heute alle bei nicht digitalisierten Modellen, die Aufzugskrone. Seitlich am Gehäuse befindet sich zumeist geriffeltes Rad zum Einstellen der Uhrzeit (oder weiterer Anzeigen wie Datum, Zweite Zeitzone), bei Handaufzugsuhren zum Spannen der Zugfeder. Der Kronenaufzug wurde erstmals 1844 für Taschenuhren angewandt (siehe Remontoire-Uhr). Bei Remontoire-Uhren wurde nicht mehr mit einem lose beigefügten Schlüssel aufgezogen, sondern mittels der Krone . Bei Modellen mit Schraubkrone wird die Krone mit dem Gehäuse verschraubt, um die Uhr gegen Wasser und Staub zu schützen.
Aufzugswelle
Das ist jene Welle, auf der sich die Aufzugskrone zum Aufziehen und zur Einstellung der Stunden- und Minutenzeiger befindet. Sie ist meist am äußeren Ende der Krone angebracht und stellt die entscheidende Verbindung zum Uhrwerk her. Oft wird mit ihr auch das Datum justiert. Meistens aus Stahl mit verschiedenen Ansätzen und einem Vierkant, auf welchem sich die Krone zum Aufziehen und zur Einstellung der Zeiger befindet. Die Welle ist via eines Ansatzes und eines Zapfens in den Platinen eingelagert.
Augenwender
Lustig und äußerest interessant, der Augenwender. Der verfolgt Sie mit den Augen im Gang des Pendels. Beim Schlag der Uhr bewegt er, mittels einer Mechanik, den Mund. So eine mögliche Variante. Augenwenderuhren sind Rahmenuhren. Es handelt sich hierbei um eine besondere Ausprägung dieser Uhrenform aus dem Schwarzwald (Schwarzwälder Rahmenuhr), die Augen der dargestellten Personen und Tiere sind mit dem Pendel verbunden, so daß sich bei jedem Pendelschlag die Augen einer Figur bewegen oder sich abwechselnd öffnen und schließen. Sie gehören zur großen Familie der Automatenuhren.
Automatenuhren
Immer ein Blickfang und Anziehungspunkt: Die Automatenuhren kombinieren die Funktion einer Uhr mit der eines mechanischen Automaten. Dieser Uhrentyp ist in fast jeder Uhrenform zu entdecken, wie bei Tisch, Stand-, aber auch Großuhren und Turmuhren. Bekannte Beispiele sind vor allen die Automatenfunktionen in Turmuhren wie bei der Münchener Frauenkirche oder die astronomische Uhr im kolossalen Straßburger Münster.
Automatikuhren
Sie haben den Vorteil, sich durch das Tragen am Handgelenk selbst wieder aufzuziehen, erreicht wird das mittels eines Rotors der die Feder der Armbanduhr in kleinen Schritten aufzieht. Der Rotor der Uhr, wie schon geschrieben meist kugelgelagert, bleibt bei Bewegungen des Armes aufgrund seiner Trägheit und der Schwerkraft im Raum stehen. Durch das stehen bleiben wird ein Drehmoment auf den Aufziehmechanismus ausgeübt. Bei den meisten Automatikuhren wird die Feder in beide Drehrichtungen (bidirektional) aufgezogen.